
Aktuelles
aus Fernstudium & Weiterbildung


Sara Ludwig-Gonschorek
Ihre Ansprechpartnerin
+49 3841 753 5173Innovativer Master-Fernstudiengang startet erstmals im Herbst 2010
Forschung, Lehre und Weiterbildung – Eine Einheit durch Zusammenarbeit von sieben Universitäten und Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in einem Wissenschaftsverbund
Kommunikations- und Bildungsplattform für die integrative StadtLand-Entwicklung
Spätestens mit der Erarbeitung der Integrierten Stad-Entwicklungs-Konzepte (ISEK) im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Stadtumbau Ost“ wurde das Prinzip der ganzheitlichen Planung unter den Bedingungen rückläufiger Bedarfe neu thematisiert und öffentlich diskutiert. Abgesehen von den Städten, die den integrativen Entwicklungsansatz für sich als produktives Prinzip erkannt haben, und Städten, die das ISEK und das Monitoring „durchführen“, damit sie Städtebaufördermittel erhalten, sind transdisziplinäre Prozesse der Stadt- und Regionalentwicklung heute immer noch marginal.
Landesweites Wissenschaftsnetzwerk zur StadtLand-Entwicklung
Ein interdisziplinärer Dialog zwischen den Fakultäten Gestaltung, Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Wismar, der schnell auf die stadt-, regional- und landesentwicklungsrelevanten Wissenschaftseinrichtungen des Landes ausgeweitet werden konnte, wurde vor drei Jahren mit dem Ziel gestartet, die Kompetenzen in den unterschiedlichen Disziplinen und Einrichtungen zu bündeln und einen wissenschaftlichen Prozess in Gang zu bringen, der sich dem Thema der integrativen Entwicklung von Städten, Dörfern und ganzen Regionen widmet. Heute gehören dem Wissenschaftsnetzwerk zahlreiche HochschullehrerInnen und PlanerInnen an, die an den Hochschulen und Universitäten Rostock, Greifwald, Cottbus, Güstrow, Neubrandenburg, Stralsund und Wismar, am Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V. und als Freiberufler in Lehre und Forschung wirken und folgende Themen vertreten:
- Regionalgeografie
- Geografische Informationssysteme
- Technische Infrastruktur
- Regionalmanagement
- Stadtsanierung und Stadtentwicklung
- Dorferneuerung
- Kommunal- und Verwaltungsrecht
- Sozialrecht
- Sozialökonomische Forschung
- Kleine und mittlere Unternehmen und Regionalwirtschaft
- Barrierefreies Planen und Bauen
- Genossenschaftswesen
Die Treffen des Wissenschaftsnetzwerkes sind immer thematisch auf verschiedene Schwerpunkte orientiert. Themen der Treffen waren zum Beispiel: Raumbeobachtung von Prozessen der demografischen und kommunalen Entwicklung, Stadtentwicklung und regionale Kooperation, Sozioökonomische Entwicklung ländlicher Räume, zur Zukunft von Kleinstädten im ländlichen Raum, Informelles Planen und Beteiligungsverfahren.
Disziplinübergreifende Lehrangebote im Direktstudium und im postgradualen Masterstudiengang Integrative StadtLand-Entwicklung
Ein weiteres wichtiges Resultat der kooperativen Arbeit sind gemeinsame Lehrmodule unterschiedlicher Studiengänge und die Vortragstätigkeit bzw. Mitwirkung in Lehrmodulen und Praktika anderer Lehreinrichtungen. Auch haben die Lehrenden des Wissenschaftsnetzwerks die kostenlose Gasthörerschaft für Studierende anderer Hochschule und Universitäten angeregt und ermöglicht.Die wohl wichtigste Aktivität des Wissenschaftsnetzwerkes ist die Entwicklung des postgradualen Masterstudienganges „Master of Science für Integrative StadtLand-Entwicklung“, der zum Wintersemester 2010/11 starten soll.In den Diskussionen der Tagungen und Gesprächskreise wurde herausgearbeitet, dass die Generalisten, die für heutige Planungs- und Entwicklungsprozesse gebraucht werden, in keiner Studienrichtung ausgebildet werden. Es gibt keinen Studiengang, der diese komplexen Fragestellungen erschöpfend thematisiert und eine angemessene Lehre anbietet, da die verschiedensten speziellen Fachkenntnisse nirgendwo in der notwendigen Form zusammenfließen. Das, was das Wissenschaftsnetzwerk ausmacht – Spezialwissen zu Fragen der StadtLand-Entwicklung in Zeiten des demografischen Wandels aus allen verschiedenen Fachrichtungen, zusammenzuführen – soll in dem geplanten Masterstudiengang angeboten werden.
Aufbau des StudiumsDas Studium basiert auf zehn Kompetenzfeldern, die die Breite und Interdisziplinarität verdeutlichen.
- Architektur und Baukultur
- Stadtentwicklung
- Regionalentwicklung, Regionalmanagement
- Geografie und geografische Informationssysteme
- Technische Infrastruktur
- Kommunalpolitik und Verwaltungsstrukturen
- Betriebswirtschaft und regionale Wirtschaftskreisläufe
- Sozialwissenschaften und lokale Lebenskultur
- Moderation, Mediation und Kommunikationswissenschaften
- Kommunikationsdesign und Präsentation
In jedem Kompetenzfeld werden ein Grundkurs und ein Aufbaukurs angeboten.Der Grundkurs dient vor allem der Einführung in die Thematik für Studierende mit einer grundlegend anderen ersten akademischen Ausbildung, um einen notwendigen Level für den Aufbaukurs zu erarbeiten. Es ist jedoch auch möglich den Grundkurs zu wählen, um einen Einblick in die Thematik zu bekommen, ohne das Kompetenzfeld mit dem Aufbaukurs zu vertiefen.Der Aufbaukurs vermittelt vertiefende und spezielle Fachkenntnisse des jeweiligen Kompetenzfeldes.Alle Grund- und Aufbaukurse sind Wahlpflichtmodule, von denen 75% belegt (bzw. anerkannt) werden müssen. Diese Grund- bzw. Aufbaukurse der verschiedenen Kompetenzfelder sind die Basis für die Pflichtmodule, welche interdisziplinär – gemäß der Orientierung des Studiengangs – ausgerichtet sind. Hierbei handelt es sich um jeweils ein Projekt je Semester, das von allen Studierenden belegt werden muss. Betreut werden die Projekte von mehreren Lehrenden unterschiedlicher Fachdisziplinen bzw. Kompetenzfelder. Der Studiengang ist ein interdisziplinär angelegtes Programm, das aus der Perspektive verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen StadtLand-bezogene Fragestellungen wissenschaftlich untersucht. Dies wird durch eine Zusammenarbeit der verschiedenen Universitäten und Hochschulen in dem kooperativen Studiengang ermöglicht, wodurch ein breites Spektrum an Wahlmöglichkeiten zur individuellen Schwerpunktsetzung gesichert ist. Ziele des Studiums sind:
- Erlangung von Forschungskompetenz
- Erwerb von Fachwissen anhand der Bearbeitung aktueller Forschungs- und Entwicklungsfragen
- Förderung der selbständigen Erweiterung wissenschaftlicher Erkenntnisse
- Aneignung von Forschungsmethoden und -strategien, um komplexe Problemstellungen wissenschaftlich zu lösen
- Befähigung zur Führung des interdisziplinären Diskurses zur Stadtland-Entwicklung
- Entwicklung und Begleitung von komplexen Aufgabenstellungen interdisziplinärer Arbeit im wissenschaftlichen und kommunalen Kontext
Der Studiengang schließt mit dem Titel Master of Science ab.
Zielgruppe
Zukünftige Studierende des Studiengangs können sein:
- Verwaltungsangestellte, die Stadt- und Regionalentwicklungsprozesse mit gestalten und ggf. eine höhere Verwaltungslaufbahn anstreben (Kommunal-, Kreis- und Landesverwaltungen) bzw. ihrer Aufgabe bei der Gestaltung der Entwicklungsprozesse in schrumpfenden Regionen besser gerecht werden möchten,
- Mitarbeiter von Sanierungsträgern
- Kommunalpolitiker, Landespolitiker,
- Stadt-, Regionalplaner und Architekten, die die Grenzen ihrer herkömmlichen Ausbildung aufgrund der Komplexität des erforderlichen Wissensspektrum in ihrer Praxis erkannt haben und diese Aufgabe des Planers in einer schrumpfenden Gesellschaft gewissenhaft bewältigen möchten,
- Bänker und Betriebswirte, die sich in ihrem Aufgabenfeld mit Finanzen und Krediten für kommunale Haushalte beschäftigen bzw. auch private Kredite bewilligen, die Einfluss auf Stadtentwicklung im weitesten Sinne haben,
- Wohnungswirtschaftler, die ihre Bestände nachhaltig entwickeln möchten und dafür die Stadtentwicklungsstrategien begreifen und ggf. auch beeinflussen müssen,
- Mitarbeiter von Sozialverbänden, ARGEn Grundsicherung sowie Sozialplaner, die in diesem Prozess eingebunden sind,
- Sozialwissenschaftler, die in der Thematik Stadtentwicklung ein Betätigungsfeld sehen,
- Ingenieure, leitende Angestellte von Stadtwerken oder anderen technischen Infrastrukturträgern, die die Gesamtprozesse zu steuern haben, die weit über die herkömmlichen technischen Belange hinaus gehen,
- Journalisten, Designer und andere in der Öffentlichkeitsarbeit Tätige, deren Auftrag- oder Arbeitgeber vor allem öffentliche Verwaltungen sind.
Das Studium wird als Fernstudium in fünf Semestern angeboten. Die akademische Hoheit liegt an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar, die Organisation des Studiums obliegt der WINGS GmbH. Präsenzveranstaltungen finden an vier Wochenenden pro Semester an unterschiedlichen Standorten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg statt.Einzelne Module können auch als Weiterbildungsangebote separat genutzt werden, sofern freie Kapazitäten vorhanden sind.Interessenten können sich bei der Studiengangsverantwortlichen, Professorin Gaube andrea.gaube@hs-wismar.de melden, um weitere Informationen zu erhalten oder sich direkt anmelden bei der WINGS-GmbH.